Mit der Kirche durchs Jahr
APRIL
PALMSONNTAG
Der Palmsonntag ist der Sonntag vor Ostern. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Man erinnert sich, wie Jesus auf einem Esel durch das Stadttor nach Jerusalem einzog. Eine grosse Menschenmenge jubelte ihm zu, und sie breiteten ihre Kleider sowie Palmzweige auf der Strasse aus. Dabei riefen sie: «Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe». Auf diese Begebenheit geht unser Palmsonntag zurück. Er ist untrennbar mit der darauf folgenden Karwoche verbunden, welche eine zentrale Bedeutung hat, weil sie an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi erinnert.
In Hergiswil werden am Palmsonntag Palmsträusse vorbereitet, in die Kirche gebracht und gesegnet. Im Gottesdienst hört man die Leidensgeschichte Jesu. Die gesegneten Palmen werden nach Hause genommen und damit die Kreuze geschmückt.
GRÜNDONNERSTAG
Mit dem Gründonnerstag endet die 40 tägige Fastenzeit. Dieser Tag steht im Zeichen des Leidens Jesu. Sein Name kann von «gronan» (=weinen, greinen) abgeleitet werden, denn damit könnten Tränen der Büsser gemeint sein, die in der alten Kirche an diesem Tage nach beendeter Busse wieder in die kirchliche Gemeinschaft integriert wurden.
Der Gründonnerstagabend zählt zu den drei österlichen Tagen, weil nach antiker und biblischer Tradition der neue Tag mit dem Vorabend beginnt. Lange Zeit war in der Geschichte der Kirche die Feier dieser drei Tage auf den Tod Jesu konzentriert. Karfreitag und Osternacht gehören zusammen: Ohne Tod keine Auferstehung.
Die Fusswaschung, die Jesus an seinen Jüngern vollzog, die Einsetzung des Abendmahls, das Gebet Jesu am Ölberg und schliesslich die Auslieferung Jesu an seine Verfolger sind Hauptmotive der Feier am Abend des Gründonnerstag.
Im Anschluss an die Abendmahlsfeier wird die Monstranz in die Kapelle Maria zum guten Rat übertragen, wo bei stillem Gebet an die Stunde im Ölberg gedacht wird.
KARFREITAG
Dieser Tag steht im Zeichen des Leidens und Sterbens Christi. Es ist der höchste Feiertag für evangelische Christen. Sie betonen besonders das Sterben Jesu für uns und die daraus resultierende Erlösung aus Sünde und Schuld. In seinem Namen steckt «Kara, chara». Das ist althochdeutsch und bedeutet «Trauer, Wehklage». Um 15.00 Uhr, zur Todesstunde Christi, finden sich die Christen ein, um des Leidens und Sterbens Jesu zu gedenken. Es wird entweder der Kreuzweg gebetet oder die feierliche Karfreitagsliturgie mit der Passion und der Kreuzverehrung gehalten. An diesem Tag gibt es keine Messe. Auch am darauffolgenden Karsamstag entfällt die Messe!
Der Karfreitag ist für Christen ein strenger Buss- und Abstinenztag!
OSTERN
Ostern ist das älteste und höchste Fest der Christen!
Das Wort «Ostern» leitet sich vom indogermanischen Wort für «Morgenröte» ab. Im Französischen heisst Ostern «Pâques» was von «Pasques» kommt und sich daher klar vom Passah-Fest ableitet.
Bis zum 3. Jahrhundert feierte man Ostern an einem einzigen Tag. Im 3. Jahrhundert wurde die Karwoche zur Fastenzeit ernannt. Erst im 4. Jahrhundert führte man die 3 hl. Tage (vom Gründonnerstagabend bis Ostersonntag) als Höhepunkt des Kirchenjahres ein.
Das Konzil von Nizäa legte fest, dass der Ostersonntag am 1. Sonntag nach dem auf den Frühlingsanfang (21. März) folgenden Vollmond gefeiert wird. Daraus resultiert, dass der Ostersonntag stets als beweglicher Festtag im Jahreskreis zwischen dem 22. März und dem 25. April stattfindet.
Der Ostersonntag wird gefeiert als das Fest der Auferstehung des Herrn. Besonders eindrücklich ist dabei die Osternachtfeier, wo das Licht des Osterfeuers als kleine Flamme in die Kirche hineingetragen wird. Im Wortgottesdienst erinnert man sich an das Handeln Gottes am Menschen. Dann wird mit der Osterkerze das Taufwasser gesegnet, oftmals auch eine Taufe gefeiert oder zumindest der Glaube erneuert und die Eucharistie gefeiert.
In Hergiswil trifft man sich nach der Osternachtfeier noch zum Eiertütschen auf dem Dorfplatz oder im Chilezentrum.
OSTERMONTAG
Das ereignete sich damals am Montag nach Ostern:
Die Apostel kehren um, versammeln sich, wissen nicht recht, wie es weitergehen soll. Zwei von ihnen machen sich auf den Weg nach Emmaus. Unterwegs treffen sie Jesus, erkennen ihn aber nicht. Er redet mit ihnen und öffnet ihnen den Sinn für die Schrift. Als sie in ein Gasthaus einkehren und er mit ihnen das Brot bricht, wird ihnen klar: Es ist Jesus. Plötzlich aber ist er nicht mehr da. Voll Freude kehren sie nach Jerusalem zurück und berichten den anderen versammelten Aposteln von dieser Begegnung. In den folgenden Tagen bis zur Himmelfahrt werden sie noch öfters den «Herrn» in der verklärten Gestalt sehen und mit ihm reden.
WEISSER SONNTAG
Der Weisse Sonntag ist zunächst ganz einfach der achte Tag nach Ostern. Früher hat man Ostern acht Tage lang gefeiert und am achten Tag die weissen Kleider wieder ausgezogen. So hat dieser Tag seinen Namen bekommen.
In Hergiswil werden die Kinder der dritten Primarklasse am zweiten Sonntag nach Ostern am Tisch des Herrn mit einem kindgerechten Abenteuerland Gottesdienst willkommen geheissen. Der Dankgottesdienst wird eine Woche nach der Erstkommunion gefeiert.
nach oben