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PFARRKIRCHE

Unsere Pfarrkirche wurde in den Jahren 1856/57 erbaut und ist dem Heiligen Nikolaus von Myra geweiht.

Sie ist besonders geeignet für festliche Hochzeitsfeiern.

Sommerzeit: 07.30 bis 20.00 Uhr
Winterzeit: 07.30 bis 19.00 Uhr

Dorfplatz 15

Geschichte

19. Jahrhundert

 

1838

Mit der Wahl einer ersten Kirchenbaukommission nimmt die Baugschichte der heutigen Pfarrkirche ihren Anfang. Streitigkeiten über den Standort, Rücktritte von drei Kommissionen und mangelnde Planung führen zu einem dauernden Hin und Her.

1855

Man beginnt mit der Erstellung der Grundmauern zu einer Kirche im «byzantinischen Stil» nach Plänen von Josef Weibel, Luzern, doch mangels einer tüchtigen Bauleitung kommen die Arbeiten rasch zum Erliegen.

1856/57

Die heutige Pfarrkirche von Hergiswil wird auf dem Uerte-Hostättli errichtet. Die beiden Vorgängerbauten dieses Gotteshauses standen im Areal des Hauses Dorfplatz 7.

24. MAI 1856

Nach dem Eingreifen des Regierungsrates betraut die Kirchgemeinde den Bauherrn Kaspar Blättler mit dem Kirchenbau. Dieser annektiert alle früheren Pläne und beauftragt den Luzerner Zeichnungslehrer Johann Meyer (1820-1902), ein neues, kleineres Projekt zu verfassen. Am 24. Mai 1856 findet die Grundsteinlegung statt.

2. OKT. 1857

Die Pfarrkirche kann durch den Churer Bischof Caspar von Carl von Hohenbalken geweiht werden. Johann Meyer verfasst auch die Pläne zum Mobiliar der Kirche, das im Rundbogenstil gehalten ist. Das hölzerne Retabel des Hochaltars schmückt ein Auferstehungsbild des Stansers Melchior Paul von Deschwanden, die Seitenaltäre Gemälde des Hergiswilers Franz Bucher. Die Orgel wird aus dem Vorgängerbau übernommen.

1. JAN. 1858

Einsegnung des Friedhofs beim neuen Gotteshaus, der seit 1889 von der Brünigbahn eingeschränkt wird.

20. Jahrhundert

 

1933-35

Man beschäftigt sich mit dem Umbau der Pfarrkirche. Der Auftrag geht an den bekannten Architekten Adolf Gaudy aus Rorschach, der am Äusseren vor allem die Eingangspartie mit dem Turm verändert. Die Innen-renovation ersetzt das Gewölbe im Schiff durch eine flache Decke, verdoppelt die Empore und entfernt fast das ganze liturgische Mobiliar. Die Ausstattung des Chores wird völlig verändert, nur die bestehenden Altargemälde werden in die neuen Altäre übernommen.

Aus dem Jahr 1934 stammt auch das Geläute mit den 5 Glocken aus der Giesserei Rüetschi in Aarau. Dieses Geläute ersetzt den vierstimmigen Vorgänger aus dem Jahre 1780.

1977/78

Mit der Innenrestaurierung der Pfarrkirche und der Wiederherstellung des Äussern 1980/81 unter der Leitung von Architekt Felix Schmid, Rapperswil und Buochs, nähert sich das Gotteshaus wieder seinem ursprünglichen Baugedanken. Als Ersatz für die seit der Renovation 1934/35 in der Kirche platzierten Altäre können vom Kloster Namen Jesu in Solothurn der Haupt-altar und die beiden Seitenaltäre im klassizistischen Stil übernommen werden.

Für den liturgischen Bereich gestalten die Architekten einen neuen, stilistisch angepassten Zelebrationsaltar in der Form eines Tisches. In dessen Mittelpfosten be-fanden sich ursprünglich die Reliquiare des Hl. Felix und des Hl. Fidelis von Sigmaringen. Seit einigen Jah-ren sind diese im Altar selber eingebettet, weil der Mit-telpfosten entfern werden musste, um den Altar für besondere Anlässe versetzen zu können.

Neu geschaffen sind auch Ambo und Taufstein, in Form und Farbe dem Stil des Chorraumes und der Altaraufbauten angeglichen. Im Interesse der Raum-proportionen rekonstruiert man das ursprüngliche Gipsgewölbe im Kirchenschiff, das im Jahr 1934 durch eine Flachdecke ersetzt worden war.

Die dekorative Gestaltung ist das Werk von Rino Fontana aus Jona. Die zweite Empore wird wieder entfernt und das alte Instrument durch eine neue Orgel der Firma Cäcilia AG, Luzern, ersetzt. Die Madonnen-Statue, beim Emporen-Aufgang platziert, vertritt einen recht klassischen Hochbarock. Maria trägt den Jesusknaben auf der linken Hand und ist selber vollständig auf ihre Rechte mit dem Rosenkranz konzentriert. Die Statue ist aus Lindenholz, ist farbig gefasst und stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, vermutlich aus Oberitalien oder aus dem Südtirol.

Die Kreuzwegstationen, 14 qualitativ hochstehende Gemälde aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, stammen wahrscheinlich von einem Südtiroler Meister. Der Taufstein ist das Werk des einheimischen Bild-hauers Ernst von Wyl und erinnert mit seiner Form an den ersten Taufstein der Pfarrei Hergiswil. Die Nikolaus-Statue im Chor bei der Säule zum Neben-raum wurde erst später angeschafft und stammt vermutlich aus der Schule von Riemenschneider.

1. OKT. 1978

Am Kirchweihsonntag weiht Bischof Johannes Vonderach Kirche und Altar neu ein.

1979-81

Bei der Aussenrenovation wird als Pendant zum Glockenturm ein neuer Dachreiter erstellt, worin das aus dem Jahr 1675 stammende Glöcklein der Beinhauskapelle als Taufglocke seinen Platz findet. Der ganze Turmaufsatz wird neu gestaltet, ebenso die Kirchenuhr. Die Figur des Hl. Nikolaus wird am Turmschaft über dem Kircheneingang belassen. So wacht bis heute der Heilige Nikolaus als unser Kirchenpatron über unserer Pfarrkirche und über unserem Dorf.