Telefon 041 632 42 22 | pfarramt@kirche-hergiswil.ch

RENGGKAPELLE

Die Renggkapelle steht beim Aufgang zum Renggpass in der Liegenschaft Hinter-Rengg.

Eigentümerin der Kapelle war bisher die Einfache Gesellschaft «Arbeitsgemeinschaft Renovation der Renggkapelle». Diese hat die Kapelle mit Wirkung ab der Gemeindeversammlung vom 22. November 2011 der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Hergiswil NW schenkungsweise ins Eigentum abgetreten.

In dieser Kapelle finden keine Hochzeiten statt.

}

Jeweils am zweiten Freitag im Mai um 19.30 Uhr wird in der Renggkapelle ein Abendgottesdienst gefeiert.
Am 15. August, am Fest Maria Himmelfahrt, feiern wir einen Festgottesdienst nachmittags um 13.30 Uhr. In diesem Gottesdienst werden auch Heilkräuter gesegnet.

Spendenkonto: Raiffeisenbank Region Stans
Kath. Kirchgemeinde Hergiswil (Renggkapelle)
Konto. CH11 8122 3000 0082 9777 9

Kath. Pfarramt, Dorfplatz 15, Hergiswil
Telefon 041 632 42 22

Fussweg ab Hüsli (Parkplatz Rest. Seeblick)
oder
Fussweg ab Schwandigaden (Parkplatz Alpgschwändbahn)
oder
Wanderweg ab Dorfplatz Hergiswil, Richtung Renggpass

Geschichte

18. Jahrhundert

 

VERMUTLICH BEREITS VOR 1784

ist die einfache Kapelle im südlichen Teil der Gemeinde Hergiswil, beim Renggpass-Übergang, erbaut worden. Sie ist der Schmerzensmutter Maria geweiht. Stifter und Erbauer des Kleinods sind nicht bekannt. Wahrscheinlich sind alle diesbezüglichen Urkunden und Akten beim Pfarrhofbrand am Vorabend von Allerheiligen des Jahres 1825 in den Flammen verloren gegangen.

15. SEPTEMBER 1784

Dass die Kapelle wohl schon lange vor 1784 gestanden haben muss, ist aktenkundig, denn bei der Teilung der benachbarten Liegenschaften «Hinter-Rengg» und «Brändi» zwischen den zwei Brüdern Leonz Blättler und Anton Blättler wurde dem Bruder Anton die Verpflichtung auferlegt, «das Capellele in Dach und Gmach und Liecht» zu erhalten. Der historische Berg-Sattel Rengg, 891 m.ü.M, war einst ein vielbegangener Pass-Übergang nach Obwalden und von dort nach Luzern. Vor dem Bau der Brünigstrasse war dies der einzige Landweg dem Lopper entlang und die kürzeste Landverbindung mit dem Brünig. Da mag mancher Wanderer bei der Schmerzensmutter eine kurze Gebetsrast eingeschaltet haben.

19. Jahrhundert

 

1857 – 1889

Nach dem Bau der Brünigstrasse (1857 – 1862) von Brienz nach Luzern und nach dem Bau der Brünigbahn 1889 verlegt sich der Verkehr von der Rengg hinunter ins Tal auf die bequemeren und kürzeren Wege. Und so vereinsamt die Rengg, und die Besuche in der Renggkapelle nehmen ab.

20. Jahrhundert

 

1904

Fünf spätgotische Holzfiguren werden aus der Renggkapelle ins Historische Museum Stans überführt. Im Laufe der Zeit wird die Kapelle renovationsbedürftig. Gutgesinnte Leute tun sich unter Führung des rührigen Kirchmeiers Anton Schmidiger zusammen und gründen die «Arbeitsgemeinschaft Renovation der Renggkapelle». Diese erhält den Auftrag, die Renovationsarbeiten in Angriff zu nehmen, und für die Beschaffung des Materials wird eine Ehrengabenliste erstellt, wobei es an finanzieller Hilfe weiter Kreise nicht fehlt.

22. APRIL 1966

Der Arbeitsgemeinschaft wird die Baubewilligung erteilt. Man vergrössert den Platz vor der Kapelle und versieht ihn mit einer respektablen Stützmauer. In gemeinsamer Fronarbeit baut die Arbeitsgemeinschaft das Kirchlein aus und «spendiert» ihm auf Initiative des inzwischen verstorbenen Baumeisters Josef Keiser ein Türmchen für eine Glocke, die den Zweck des Betrufes erfüllen soll. Dank der Fronarbeit, dank der vielen Spenden, dank der ständigen Bemühungen des verdienten Kirchmeiers und seines Sohnes Anton, der mit viel Herzblut die elektrische Installation besorgt, wird die Kapelle zu einem wahren Kleinod droben am Renggpass.

Die Kapellendecke wird vollständig entfernt und neu erstellt. Das Schiff erhält eine neue Holzdecke. Neue Fenster in Bleiverglasung werden angefertigt; ein Werk von Meister de Nève aus Stans. Sie stellen den heiligen Bruder Klaus und St. Wendelin dar. Bänke und Eingangstüre werden neu erstellt. Eine zweckmässige Beleuchtung für den Altar und das Muttergottesbild wird installiert, und zum Schluss erhält die Kapelle innen und aussen noch einen gediegenen Farbanstrich.

Für die Durchführung der Gesamtrenovation werden über 2900 Arbeitsstunden aufgewendet.

24. MAI 1968

In einem feierlichen Abendgottesdienst weihen Ortspfarrer Joseph Hardegger und Pfarrhelfer Albert Fuchs das praktisch zu einem Neubau gewordene Chapeli ein. Über 400 Personen finden sich dazu ein. Kirchmeier Anton Schmidiger darf mit sichtlicher Freude und voller Stolz verschiedene prominente Persönlichkeiten begrüssen, z.B. Landammann Dr. Alfred Gräni, Stans, Landratspräsident Robert Blättler sowie Vertreter von Armen-, Schul-, Kirch- und Genossengemeinde Hergiswil. Für die Feier stellen sich die Hergiswiler Zehnermusik, der Kirchenchor, eine Abteilung der Alpenfreunde und das Alphorntrio Christen zur Verfügung. Den Betruf trägt August Zibung jun. vor.

Pfarrer Joseph Hardegger spricht ein markantes Kanzelwort zur versammelten Festgemeinde. Die Kapelle sei mit Ausnahme der Mauern und der Vorderfront neu erstellt worden; eine Arbeit habe der andern gerufen, so dass man nun vor einem neuen Werk stehen dürfe. Er schildert das Leben der Mutter Gottes, der die Kapelle geweiht ist, mit den Worten: «Tut, was Er euch sagt.» Sein Dank gilt allen Mitarbeitern und Spendern, deren Opferwille wirklich vorbildlich gewesen sei und öffentlichen Dank verdiene.

Zum Abschluss der Einweihungsfeier ertönt die Abendglocke und im selben Augenblick wird die Kapelle zur nicht geringen Überraschung der Teilnehmer festlich beleuchtet – ein herrliches Bild der Besinnung!

22. SEPTEMBER 1969

Der Regierungsrat des Kantons Nidwalden stellt die Renggkapelle unter Denkmalschutz.

14. MAI 1971

Der Eigentümer, Robert Blättler, Scheitholz, Hergiswil, tritt die Parzelle Nr. 232 mit der darauf befindlichen renovierten Renggkapelle an die «Arbeitsgemeinschaft Renovation der Renggkapelle» schenkungsweise zu Eigentum ab.

21. Jahrhundert

 

22. NOVEMBER 2011

Die Arbeitsgemeinschaft «Renovation der Renggkapelle» ihrerseits überlässt nach umfangreichen erbrechtlichen Abklärungen die Kapelle mit allen Rechten und Pflichten der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Hergiswil NW; am 22. November 2011 heisst die Kirchgemeindeversammlung das Geschäft gut. Der grundbuchamtliche Eigentumsübergang wird im Nidwaldner Amtsblatt Nr. 2 vom 11. Januar 2012 veröffentlicht.

20. OKTOBER 2013

Nachdem die Kirchgemeindeversammlung am 28. Mai 2013 der Sanierung der Renggkapelle zugestimmt hat, werden die Sanierungsarbeiten an der Kapelle im Sommer 2013 in Angriff genommen. Zum Schutz des Mauerwerkes vor Feuchtigkeit wird eine funktionierende Entwässerung rund um die Kapelle verlegt. Die Schäden an den Verputzen und Anstrichen werden behoben. Auf eine gut funktionierende Innenraumbelüftung wird besonders geachtet. Einrichtungen wie Statuen, Chorgitter, Fenster und Elektroinstallationen werden gereinigt und restauriert. Am Sonntag, 20. Oktober 2013 findet die Einweihung der Renggkapelle in einem feierlichen Gottesdienst mit Dr. Martin Kopp und Eugen Yurchenko statt. Die Kapelle wird weiterhin von der Familie Blättler, Scheitholz betreut.