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SIGRISTENHAUS

Das sogenannte Sigristenhaus, ein bemerkenswerter Zeuge des spätmittelalterlichen bäuerlichen Lebens, ist eine der ältesten Holzbauten in der Innerschweiz.

Der kleine und bescheidene Blockbau wurde im ausgehenden 15. Jahrhundert erstellt und wahrscheinlich im 17. Jahrhundert umgebaut.

Am Dorfplatz

Geschichte

15. Jahrhundert

 

Die Geschichte des Hauses reicht bis ins ausgehende 15. Jahrhundert zurück. Eine dendrochronoloische Untersuchung (Jahrringanalyse) hat ergeben, dass das Holz des Bauwerks grösstenteils von Bäumen stammt, die 1497 geschlagen worden sind.

17. Jahrhundert

 

Ein erster einschneidender Eingriff kann nicht genau datiert werden: Aus bisher unbekannten Gründen wurde im Zuge eines Umbaus das Haus bis auf die Grundmauern auseinandergenommen und neu aufgerichtet. Dieser Umbau hat wahrscheinlich im Verlauf des 17. Jahrhunderts stattgefunden.

19. Jahrhundert

 

1812

Die Kirchgemeinde Hergiswil erwirbt das Haus mitsamt «Hostättli» für 6000 Pfund, 31 Gulden und 20 Schilling für den Sigristen Martin Blättler. In der Folge blieben sowohl das Amt des Kirchensigristen wie auch das Hausrecht während sechs Generationen bis 1988 in den Händen der Familie Blättler.

Die Besitzergeschichte des Hostattmätteli, wie das heute unter dem Namen Sigristenhaus bekannte Gebäude ursprünglich hiess, liegt bis ins frühe 19. Jahrhundert im Dunkeln.

ANFANG 20. JHDT.

Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts werden die sanitären Anlagen ausgebaut; die bislang offene Küche erhält eine Decke und wird durch eine Wand vom Gangbereich abgetrennt. Ölbild von Julius Rieter (1830 – 1897)

1988

Restaurierung von 1988 – 1991

1988 entschliesst sich die katholische Kirchgemeinde Hergiswil, das Sigristenhaus fachgerecht zu restaurieren und es anschliessend Privaten sowie Vereinen für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung zu stellen.

Aufgrund einer bauanalytischen Untersuchung wird der Entscheid getroffen, das Haus auf den Zustand der ersten Umbauphase zurückzuführen. Eingriffe und Zutaten, die im Zusammenhang mit der neuen Nutzung standen, wurden unter Verwendung moderner Materialien bewusst vom historischen Bestand abgesetzt. Die wichtigsten Restaurierungsmassnahmen bestanden in der Entfernung des Schindelmantels, im Tiefersetzen des Daches, das man im 19. Jh. leicht erhöht hatte, und in der Reduktion der Fenster auf die ursprüngliche Anzahl und Grösse.

Architekt: H. Reinhard, Stans und Hergiswil Zimmermannsarbeiten: A. Britschgi Kägiswil Fachberater: Bauernhausforscher, E. Huwyler, Sarnen

Die Arbeiten wurden von der Denkmalpflege des Kantons Nidwalden begleitet und durch Beiträge der Gemeinde Hergiswil, des Kantons Nidwalden und des Bundes unterstützt.